Sibylle Kölmel hat sich für den MDR schon mehrfach einfühlsam der Themen angenommen, die im täglichen Umgang mit der Krankheit Krebs prägend sind. In diesem Beitrag greift sie die Frage auf, welche Folgen Krebs für die Sexualität hat, aber auch, welche Potentiale in einer erfüllten Sexualität für die Bewältigung der Erkrankung ruhen.
Doch wer genau hinhört, dem offenbart sich noch eine ganz andere Problematik. Die junge Frau im Interview – eine Patientin, die im Haus Leben Leipzig betreut wurde – erzählt, dass der Verlust der Haare als Folge der Chemotherapie auch deshalb ein einschneidendes Erlebnis war, weil damit eine „Barriere“ fiel.
Bis zu diesem Zeitpunkt hätte niemand sehen können, dass sie krank ist. Mit dem Verlust der Haare wurde es für jedermann offensichtlich, was auch den Umgang ihres Umfeldes mit ihr beeinflusste.
„Krebs und Sexualität“ ist weitgehend ein Tabuthema. Im Beitrag sagt eine Therapeutin, dass kaum eine der Patientinnen dieses Thema von selbst anspräche. Viel zu oft werden in der öffentlichen Diskussion Einschränkungen in der Sexualität während oder nach einer Krebserkrankung auf wenige Faktoren verkürzt. Manche Menschen glauben, dass der Haarausfall während einer Chemotherapie schon das größte Problem wäre. Er ist es nicht, denn Krebs kann viele seelische und körperliche Wunden hinterlassen.
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