Lotsen in der Not nach der Diagnose „Krebs“

BIG-Maze Labyrinth, Foto: http://www.dezeen.com

BIG-Maze („BIG Labyrinth“, wobei BIG hier für BJARKE INGELS GROUP steht), Foto: BIG/dezeen.com

Was sehen wir hier? Zunächst ein Designprojekt von Bjarke Ingels im National Building Museum in Washington, D.C. Auf den zweiten Blick sehen wir ein starkes Symbol für eine sehr typische Situation von Krebspatienten: Werte- und Orientierungsverlust nach der Diagnose Krebs (was gestern noch wichtig war, kann jetzt bedeutungslos sein), ein enormer Entscheidungsdruck in medizinischen, persönlichen, familiären und beruflichen Dingen sowie das Gefühl, die Selbstbestimmung über das eigene Leben zu verlieren.

Der Mann in der Mitte des Labyrinths kann nur ein kleines Stück des Wegs um sich herum sehen, denn die Wände steigen nach Außen an. Je weiter er zu sehen und zu planen versucht, umso schwieriger wird es für ihn, einen Weg durch das Labyrinth zu finden.

Das Bild ist auch ein Symbol für Einsamkeit, denn mit der Diagnose Krebs werden die Betroffenen oft radikal aus ihrem Lebensweg herausgerissen. Nichts ist mehr selbstverständlich, während um sie herum das Leben seinen normalen Gang unbeschwert weitergeht.

Ein Problem der Patienten ist, in dieser beängstigenden Situation zugleich weitreichende Entscheidungen treffen zu müssen. Damit Patienten bei den medizinischen Therapieentscheidungen in Zukunft besser unterstützt werden, bietet die Sächsische Krebsgesellschaft e. V. jetzt eine Qualifizierung zum „Onkolotsen“ an.

„Die physischen und psychischen Herausforderungen der Krebserkrankung, komplexe Behandlungskonzepte und vielfältige Informationsangebote verunsichern Patienten und erschweren es ihnen, eigenverantwortliche Therapieentscheidungen zu treffen. Onkolotsen helfen Patienten, den optimalen Weg durch die Therapie zu finden und zu begleiten.“

Der Haus Leben e. V. geht mit seinen Angeboten sogar noch einen Schritt weiter. Wir beraten und begleiten Krebspatienten und ihre Angehörigen in allen Phasen der Krankheit in allen psychoonkologischen und sozialrechtlichen Themen.

Die Initiative dazu ging von der Chefärztin der onkologischen Station des Klinikums Sankt Georg, Dr. Luisa Mantovani Löffler, aus. Sie sah bei ihren Patienten zwar immer öfter den Bedarf einer ganzheitlichen Betreuung, konnte ihnen jedoch im Rahmen der medizinischen Versorgungssysteme keine Angebote machen.

Was ist mit den seelischen und körperlichen Folgen einer Krebserkrankung, mit ihren – oft schwerwiegenden – Folgen für die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familien? Diese Lücke möchte der Haus Leben e. V. in der Region Mitteldeutschland zu schließen helfen. Wir unterstützen Patienten und ihre Angehörigen bei der emotionalen und praktischen Bewältigung der Erkrankung und bei der Aktivierung ihrer Selbstheilungskräfte.

Unsere Ziele haben wir in unserem Leitsatz zusammengefasst: Krebs vorbeugen, heilen, bewältigen.

 

 

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