Kann ein BH vor Brustkrebs warnen?

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Vor einiger Zeit stellte die US-Firma Cyrkadia Health einen BH vor, der mittels integrierter Temperatursensoren Brustkrebs erkennen soll. Kann das funktionieren? Wir haben Dr. med. Catrin Frömter, Oberärztin in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum St. Georg in Leipzig, um eine Einschätzung gebeten.

„Ich denke, dass es ein logischer Ansatz ist, da maligne (bösartige) Tumoren häufig besser durchblutet sind als das umgebende gesunde Gewebe. Der BH müsste dann minimalste Temperaturunterschiede anzeigen und Umgebungseinflüsse wie z. B. Sonneneinstrahlung erkennen, das ist sicherlich eine große technische Herausforderung.

Es gibt neben äußeren Einflüssen aus meiner Sicht auch individuelle Charakteristika, wie z. B. eine Makromastie (große Brust) oder ein Tumor in der Nähe der Brustwand, die das Erkennen dieser Temperaturunterschiede maximal erschweren, wenn nicht unmöglich machen.

Falls die technische Umsetzung nachvollziehbar gelingt, könnte eine gezeigte Temperaturdifferenz auf der Hautoberfläche der Brust ein Hinweis sein, wobei die Rate an falsch positiven Messungen wichtig wäre. Es müssten sich jedoch zwingend etablierte Untersuchungen (Palpation, Mammographie, Ultraschall) anschließen.

Umgekehrt bedeutet ein fehlender Temperaturunterschied nicht, dass es keine maligne Veränderung in der Brust gibt. Es sollte sich also niemand aufgrund der von diesem BH ermittelten Daten in falscher Sicherheit wiegen.

Der BH kann die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Facharzt vielleicht ergänzen, auf keinen Fall jedoch ersetzen.„

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