Helene Fischer auf Rezept?

Helene Fischer auf Rezept?  Helene Fischer, Foto: Sandra Ludewig

Helene Fischer, Foto: Sandra Ludewig

Helene Fischer ist gerade mit ihrer Tour „Farbenspiel“ unterwegs. Man könnte jetzt auch andere Sängerinnen, Sänger oder Bands – auch anderer Musikrichtungen – für unser Thema heranziehen, aber Helene Fischer bietet sich an, weil der Philosoph Byung-Chul Han ihr in der Wirtschaftswoche gerade eine therapeutische Wirkung für das seelische Wohlbefinden zuschrieb. Gibt es Helene Fischer-Tickets also bald auf Rezept? Nun kann ein zweistündiges Konzert keine Therapie ersetzen, und das räumt Herr Han auch ein. Trotzdem ist seine Aussage einen zweiten Blick wert, denn Musik und Singen können für unser Wohlbefinden Unglaubliches leisten.

Was macht Helene Fischer? Sie singt und entfaltet sowohl mit ihren Texten, als auch mit ihrer Musik bestimmte Effekte im Publikum. Byung-Chul Han beschäftigt sich in seinem Aufsatz vorwiegend mit ihren Texten und kommt zu dem Schluss: „Ihre Songs wirken offenbar Wunder wie Antidepressiva“, wenngleich er diese Aussage später etwas relativiert: „Für eine wirkliche Therapie sind Schlager aber nicht geeignet. Sie wirken anästhesierend. Sie betäuben die Seele. Sie stabilisieren das System, das sich immer schneller drehende Hamsterrad, indem sie es unterhalten“. Diese Auffassung muss man nicht teilen, denn erstens ist nichts gegen eine kleine Auszeit einzuwenden (wie sie ja auch viele Sportler anstreben, die beim Laufen etc. auch abschalten wollen) und zweitens kann auch der Augenblick wunderbar befreiend und prägend sein, wie uns das Mimi-Projekt vor Augen führt.

Doch wenden wir uns der Musik zu und werfen einen Blick ins Publikum. Dort singen die Menschen mit, sie recken die Arme, hüpfen, tanzen, feiern, freuen sich. Kurz: sie wirken für den Moment glücklich. Und damit sind wir schon mitten im Thema, denn diese Menschen leisten gerade mit ihrer Freude an der Musik einen großen Beitrag für ihre Gesundheit. Wir haben hier in einem früheren Beitag über die Wirkung des Atmens auf unser körperliches und geistiges Wohlbefinden geschrieben.

Im Heft 1/2015 widmet sich auch die Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“ den positiven Auswirkungen von Musik und Gesang (der Artikel ist dort leider nur für Abonnenten in voller Länge zugänglich).

  • Stimme und Stimmung hängen eng zusammen, fröhliche Musik kann gute Stimmung erzeugen
  • Singen fördert die Selbstwahrnehumg und den Kontakt zu anderen: „Gerade für Krebspatienten, die sich oft durch ihre Krankheit isoliert fühlen, ist das wichtig“
  • Musik kann zur vermehrten Ausschüttung des Glückshormons Dopamin führen
  • Musik weckt positive Emotionen und führt zu Entspannung
  • Schmerzlinderung durch das Ausschütten von Endorphinen
  • durch das Singen wird die Atmung tiefer und der durch den takt der Musik auch gleichmäßiger
  • diese Effekte verbessern die Lungenfunktion
  • das Singen bzw. die vorausgehenden Lockerungsübungen lösen Verspannungen, die oft durch Angst und Streß verursacht werden
  • auch das Immunsystem wird unterstützt. Forscher konnten bei Sängern einen erhöhten Spiegel des Antikörpers Immunoglobulin messen, der die Abwehr von Krankheitserregern unterstützt

Ganz allgemein wirkt ein weiterer Effekt positiv. Beim Singen richten sich Menschen auf, sie stehen gerade. Allein schon dieses Aufrichten hat wesentlichen Einfluss auf unseres Psyche, mehr dazu auch hier in der ZEIT.

In diesem Sinne: lasst uns singen. Im Haus Leben können Sie all diese positiven Aspekte selbst erfahren. In unserer Atemtherapie und in unserem Chor, aber auch beim Chi Gong. Einen Überblick über unsere Angebote finden Sie hier. Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern.

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