„Wie soll ich leben?“ – Diese Frage treibt Menschen zu jeder Zeit um, nicht nur, wenn Sie gerade eine schwere Zeit durchleben. Die Antworten hängen stark von der jeweiligen Person und ihrer Lebenssituation ab. „Wie soll ich leben?“ wird oft mit hohen moralischen Werten und Erwartungen verknüpft: Wie kann ich meine Zeit sinnvoll verbringen, wie werde ich zu einem Menschen, mit dem ich zufrieden sein kann?
Die Messlatte hoch zu legen, ist nicht verkehrt, im Alltag aber wohl wenig praktikabel. Besser wäre eine vereinfachte Fragestellung: Lebe ich so, wie ich – im Einklang mit meinem Umfeld – gelebt haben möchte? Wenn ich morgen die Diagnose „Krebs“ bekäme, würde ich dann auf die letzten Monate und Jahre zurückblicken und sagen: sie waren gut?
Der Politiker, Philosoph und Begründer der Essayistik, Michel Eyquem de Montaigne (1533 bis 1592), hat universale Antworten auf die Frage „Wie soll ich leben“ gegeben: „Schau dir die Welt an! Sei gesellig! Erwache aus dem Schlaf der Gewohnheit! Lies viel, vergiss das meiste wieder, und sei schwer von Begriff! … „.
Er nähert sich der Frage ohne erhobenen Zeigefinger, seine – nur scheinbar als Imperativ daherkommenden – Vorschläge sind auch heute kein bisschen angestaubt. Neben dem Kernthema des Buches erfährt man viel über Gesellschaft, Philosophie, Medizin, Essen, Reisen und Alltag aus einer längst vergangenen Zeit, in einer gut lesbaren und humorvollen Darstellung (eine Lese- sowie eine Hörprobe finden Sie am Ende dieses Beitrags).
Bakewell, Sarah
Wie soll ich leben?
oder Das Leben Montaignes in einer Frage und zwanzig Antworten
4. Auflage 2013. 416 S.: mit 14 Abbildungen und 2 Karten. In Leinen
ISBN 978-3-406-63969-2
Leseprobe (PDF)
Hörprobe
Dieser Beitrag erschien zuvor auf www.leitfaden-krebs.de