Der schwarze Mann – ein Bild aus unserem Friesennest

"Der schwarze Mann" – ein Bild aus unserem Friesennest

„Der schwarze Mann“ – ein Bild aus unserem Friesennest

Dieses Bild entstand in unserem Friesennest, in dem wir Kinder von Krebspatienten betreuen.

Ein schwarzer Mann, mittig präsent ins Bild gemalt, als großer Unbekannter mit roten Augen und offenem Mund und übergroßen Händen. Die oft in Kinderbildern beschützende Sonne fehlt – die Angst ist körperlich spürbar.

Ein 5-jähriges Mädchen, das dieses Bild beim ersten Kontakt mit mir malte, erzählte von ihren Sorgen und von den Veränderungen in der Familie: „Meine Mutti ist sehr krank, aber ich weiß nicht, was das für eine Erkrankung ist.“ „Es ist komisch, keiner spricht mit mir. Ich weiß gar nicht, ob sie mich noch lieb haben.“ Sie suchte dann auch bei sich selbst den Grund: „Ich mache gerne Unordnung.“ Sie merkte, dass etwas nicht stimmt und reagierte zu Hause verzweifelt mit aggressiven Verhalten.

Die Mutter des Mädchens ist an Krebs erkrankt, und die Tochter wurde im Tierkreiszeichen „Krebs“ geboren. Vor allem deshalb brauchten die Eltern im Rahmen eines Familiengespräches mit unserer Psychologin die Bestätigung, dass sie die Krankheit auch mit dem Wort „Krebs“ benennen dürfen.

Sie lernten dabei auch, dass sie ihrer Tochter erklären können und sollten (!), dass eine schwere Erkrankung der Grund dafür ist, dass im Augenblick in der Familie nicht alles so läuft, wie das Mädchen es gewohnt war und dass die Zukunft der Familie ungewiss sein könnte. Nur dann kann das Mädchen verstehen, warum ihre Eltern traurig sind, und dass diese Situation nicht durch das Mädchen verschuldet ist!

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